Große Unsicherheiten und fehlende Wachstumsimpulse werden zu einer anhaltenden Belastungsprobe für die Unternehmen in FrankfurtRheinMain. Das zeigt die Beschäftigungs- und Konjunkturprognose 2025 von PERFORM. Für das Jahr 2024 prognostizieren die Wirtschaftskammern der Metropolregion nur ein leichtes Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent. Sie gehen zudem davon aus, dass die Wirtschaft im Jahr 2025 ein geringes Wachstum von 0,6 Prozent erreichen wird.

„Der gute Branchenmix unserer Metropolregion sowie die wirtschaftlichen Verflechtungen mit ausländischen Wachstumsmärkten wie Asien und Amerika verhindern einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bergen ein großes Risiko. Es braucht dringend Impulse aus der Politik, die Planungssicherheit gewährleisten und unseren Unternehmen eine Grundlage für sichere Entscheidungen bieten“, kommentiert Ulrich Caspar, Vorsitzender von PERFORM und Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main, die Ergebnisse der Prognose.

Die schwächelnde Inlandsnachfrage und der sich fortsetzende Fachkräftemangel dämpfen weiter die Investitionsbereitschaft. „Unsere europäischen Nachbarn haben die Talsohle bereits durchschritten und wachsen wieder. Damit wir nicht weiter abgehängt werden, sondern zur alten Wirtschaftskraft zurückfinden, braucht es Wachstumsimpulse und Investitionen in den Standort Deutschland und in unsere Metropolregion“, so Caspar weiter. Die Unternehmen gingen hier voran: Sie erwarten für die kommenden Monate eine Besserung ihrer zukünftigen Geschäftslage und ein stabiles Exportgeschäft. „Nun muss die Politik schnell nachziehen und eine nach vorn gerichtete Wirtschaftspolitik in Gang bringen.“

Blick auf einzelne Branchen: Insbesondere die Industrie leidet

Mit Blick auf einzelne Branchen erlitt insbesondere die Industrie im vergangenen Jahr herbe Rückschläge. Die anhaltend hohen Energiekosten gepaart mit einer schwachen Inlandsnachfrage führten das produzierende Gewerbe in eine Abwärtsspirale. Auch im Handwerk stellten die hohen Energie- und Materialpreise sowie mangelnde Materialverfügbarkeiten große Herausforderungen dar. Die gesunkenen Zinsen ließen im Baugewerbe hingegen leichte Hoffnung aufkeimen. Der Handel wiederum ließ sich von dem zaghaft ansteigenden Konsumverhalten der Verbrauchenden nicht beeindrucken und zeichnet weiterhin ein düsteres Bild. Der Dienstleistungssektor setzte sich zwar positiv vom Gesamttrend ab, verzeichnete jedoch ebenfalls leichte Rückgänge.

Vier von zehn Unternehmen können Stellen nicht besetzen

Das Beschäftigungswachstum aus 2023 setzt sich auch in den Jahren 2024 und 2025 fort, verliert jedoch an Schwung und passt sich den wirtschaftlichen Entwicklungen an. Für 2024 rechnen die regionalen Wirtschaftskammern in FrankfurtRheinMain mit einem Beschäftigungswachstum von 0,7 Prozent und prognostizieren für 2025 einen Zuwachs von 0,5 Prozent. Gleichzeitig bleibt die Metropolregion hinter ihrem Potenzial zurück: Vier von zehn Unternehmen geben an, offene Stellen nicht besetzen zu können.

„Der Fachkräftemangel verstetigt sich. FrankfurtRheinMain ist auf den Zuzug von Fachkräften aus dem In- und Ausland angewiesen. Um weiterhin als attraktiver Arbeitgeberstandort zu gelten, benötigen wir eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur, ausreichend beziehbaren Wohnraum und eine abwechslungsreiche Freizeitinfrastruktur“, erklärt Caspar.

Die Beschäftigungs- und Konjunkturprognose 2025 für die Metropolregion FrankfurtRheinMain hat die IHK Frankfurt am Main im Auftrag von PERFORM erstellt.

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Veronika Heibing ist Geschäftsstellenleiterin und in Personalunion Leiterin Kommunikation und Marketing der PERFORM GbR. Fotonachweis: IHK Darmstadt

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Vivien Papenbrock, Chefvolkswirtin, IHK Frankfurt am Main. Fotonachweis: IHK Frankfurt am Main

Vivien Papenbrock

Chefvolkswirtin, IHK Frankfurt am Main
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