„Die Industrie wird als zuverlässiger Gewerbesteuerzahler und guter Arbeitgeber geschätzt. Doch was die Branche für den Standort leistet, wird von der Politik nicht ausreichend gewürdigt“, kommentiert Ulrich Caspar, Vorsitzender von PERFORM und Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main, die Ergebnisse der Industriestudie von PERFORM. „Während der Wirtschafts- und Finanzkrise und in der Corona-Pandemie war die Industrie mit ihrem vielfältigen Branchenmix ein Stabilitätsanker der Wirtschaft. Unsere Studie zeigt jedoch, dass die Politik die Rahmenbedingungen für die Industrie nicht so gestaltet, dass die Unternehmen am Standort FrankfurtRheinMain dauerhaft zu halten sind.“

So seien beispielsweise viele Unternehmen durch die enormen Steigerungen bei den Strom- und Gaspreisen existenziell gefährdet, da die deutschen Energiepreise schon vor dem Krieg in der Ukraine nicht wettbewerbsfähig waren. „Ähnlich gefährdend wirken sich die Herausforderungen bei der Transformation zur Klimaneutralität aus. Hier benötigt die Industrie dringend einen klaren und verlässlichen Rahmen und einen Fahrplan für die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur.“

Caspar weist zudem auf die fehlenden Gewerbeflächen am Beispiel der Stadt Frankfurt am Main hin: „Seit Jahren herrscht in Frankfurt bei der Neuausweisung von Gewerbeflächen lähmender Stillstand, obwohl im Rahmen des Masterplans Industrie ein deutlicher Nachholbedarf ermittelt wurde. Im Gegenteil, es finden laufend Überplanungen gewachsener Gewerbestandorte durch Wohn- und Mischgebiete statt. Unternehmen werden verdrängt, finden aber in Frankfurt selbst oft kein Alternativangebot mehr.“

Jürgen Vormann, Vorsitzender des Industrieausschusses der IHK Frankfurt am Main und Geschäftsführer der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG in Frankfurt am Main sagt: „Die Energiepolitik in Deutschland und in Europa sollte sich endlich aller Dogmen entledigen und frei von politisch motivierten Denkverboten Lösungen umsetzen, die technisch und kommerziell machbar und unter ökologischen wie ökonomischen Nachhaltigkeitsgesichtspunkten sinnvoll sind.“

„Die Unternehmen in FrankfurtRheinMain haben ihre Hausaufgaben gemacht und sich längst auf den Weg in Richtung Green Deal begeben. Gerade die aktuelle Krise zeigt jedoch, wie wichtig es ist, bei der Energiebeschaffung unabhängiger zu werden, auch um eine zuverlässige Versorgung zu sichern. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien hingelegt werden. Dazu gehören beschleunigte Genehmigungsverfahren – und zwar nicht nur für Großanlagen, sondern auch für Projekte, die Unternehmen für die Eigenstromerzeugung auflegen“, fügt Christian Jöst, Vorsitzender des Ausschusses für Industrie, Forschung und Innovation der IHK Darmstadt und Geschäftsführer der JÖST GmbH in Wald-Michelbach, an.

Die vollständigen Ergebnisse der Industriestudie von PERFORM können online kostenfrei heruntergeladen werden unter: perform-frm.de/wissen-impulse

Veronika Heibing ist Geschäftsstellenleiterin und in Personalunion Leiterin Kommunikation und Marketing der PERFORM GbR. Fotonachweis: IHK Darmstadt

Veronika Heibing

Leiterin der Geschäftsstelle und Pressesprecherin, PERFORM GbR
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Joris Smolders, Innovation und Umwelt, IHK Frankfurt am Main

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Innovation und Umwelt, IHK Frankfurt am Main
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