Wie kommen die Blumen in die Vase oder das Paket vor die Haustür? Was passiert mit dem Abfall in der Mülltonne, wenn er abgeholt wird? Warenwirtschaft, Lieferketten und Logistik sind in unserem täglichen Leben allgegenwärtig – oft ohne, dass wir dies bewusst wahrnehmen. Die Industrie- und Handelskammern (IHK) Aschaffenburg, Darmstadt, Frankfurt am Main und Gießen-Friedberg möchten neugierig auf die dahinterstehenden Abläufe machen und verdeutlichen, warum diese ein wichtiger Teil unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens sind. Mit Unterstützung der Wirtschaftsinitiative PERFORM Zukunftsregion FrankfurtRheinMain haben sie deshalb im vergangenen Jahr für Kindergärten, Horte und Grundschulen den Forscherwettbewerb „Kinder entdecken Logistik“ ausgeschrieben.

Nun wurden die Gewinner durch die IHKs bei einem Besuch in den Einrichtungen geehrt: Mit ihrem kreativen Projekt zur Forscherfrage „Wie kommt der Apfel in die Frühstücksbox?“ überzeugte die KiTa Friedensstraße der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde aus Erlenbach am Main die Jury. Die Einrichtung wurde mit dem ersten Platz ausgezeichnet und erhält dafür 2.500 Euro Preisgeld. Den zweiten Platz sicherte sich die städtische KiTa Wirbelwind aus Wörth am Main mit ihrem Projekt zur Forscherfrage „Wie kommt das Paket an die Haustür?“ – und damit ein Preisgeld von 1.500 Euro. Über den dritten Platz und 1.000 Euro Preisgeld freut sich der Familienstützpunkt Nilkheim mit Kita an der Lutherstraße in Aschaffenburg. Die Kinder hatten sich kreativ mit der Forscherfrage „Wie kommen die Pommes auf den Tisch?“ beschäftigt. Alle weiteren teilnehmenden Kindergruppen erhielten als kleines Dankeschön für ihre Teilnahme einen Lkw zum Basteln.

Spielerisch mit Forscherfrage auseinandersetzen

Im Rahmen des Wettbewerbs setzten sich Kinder ab 5 Jahre anhand einer vorgegebenen Forscherfrage spielerisch mit der Welt der Logistik auseinander. Sechs Forscherfragen standen dafür zur Auswahl. Gemeinsam entdeckten sie, was zur Herstellung eines Produktes notwendig ist, welche Stationen und Wege dieses zurücklegt, bis es im Handel oder beim Empfänger bereitsteht, und wer an den logistischen Abläufen beteiligt ist. Das sollte auch dabei helfen, das eigene Verhalten im Alltag zu hinterfragen und ein anderes Verständnis für den Wert eines Produktes sowie der dahinterstehenden Unternehmen und Menschen zu entwickeln. Damit die Kinder das Thema Logistik noch besser verstehen, vermittelten die IHKs auf Wunsch den Kontakt zu einem regionalen Logistikunternehmen, das die Kindergruppen und Schulklassen in der Projekterarbeitungsphase bei einem Ausflug besichtigen konnten. Auch wenn Interesse der Bildungseinrichtungen bestand, dass eine Spedition in der Einrichtung vorbeischaut und die Kinder einen Lkw bestaunen können, waren die IHKs behilflich.

Die erarbeiteten Ergebnisse hielten die teilnehmenden Gruppen oder Schulklassen abschließend in einem Bild, einer Collage, einer Bastelarbeit, einem Film oder in einem anderen kreativen Projekt fest. Für die intensive Beschäftigung mit dem Thema und die Umsetzung der Ergebnisse in eine Kreativarbeit hatten die teilnehmenden Einrichtungen insgesamt ein halbes Jahr Zeit. Eine Jury, bestehend aus Vertretern der teilnehmenden IHKs, Trainern der Stiftung Kinder forschen sowie Unternehmensvertretern der Logistikbranche, bewertete anschließend die Einsendungen und kürte die Siegerprojekte. Kriterien, die in der Bewertung berücksichtigt wurden, waren unter anderem, ob das spielerische Erkunden des Themas in den Beiträgen erkennbar war, wie originell die Beiträge – etwa in Bezug auf Darstellungsformen und Materialwahl –waren, ob die Kinder und die Pädagoginnen und Pädagogen ihren Lernfortschritt reflektiert haben oder ob und wie die Lieferkette dargestellt wurde.

Foto: IHK Aschaffenburg / R. Wohlfahrt

„Unsere Freudenschreie über den ersten Platz hat man sicherlich bis nach Aschaffenburg gehört. Es war ein sehr schönes Projekt, das wir mit den Kindern mit Herzblut umgesetzt haben. Unsere Tipis im Garten sind kaputt, vielleicht schaffen wir uns mit dem Preisgeld neue an. Wichtig ist, dass die Kinder dabei mitbestimmen, schließlich war es ihr Projekt.” – Silke Buhleier, Leiterin der Evangelischen KiTa Friedensstraße aus Erlenbach
Catrin Geier, Referentin Verkehr, Mobilität und Logistik

Catrin Geier

Referentin Verkehr, Mobilität und Logistik, IHK Darmstadt
06151 871-1182
Markus Greber, Bereichsleiter Standort, IHK Aschaffenburg

Markus Greber

Bereichsleiter Standort, IHK Aschaffenburg
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